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Verkehrsberuhigung im Klausenerplatz-Kiez
1. Was ist der Anlass?
Der Klausenerplatz-Kiez hat quasi einen eigenen Autobahnanschluss, die Anschlussstelle „Kaiserdamm“ der Stadtautobahn A 100. Dadurch wird auf der Sophie-Charlotten-Straße Verkehr verursacht, der eigentlich zum Kaiserdamm (Bundesstraßen 2 und 5) will. Vor allem die Knobelsdorffstraße, aber auch der Horstweg werden als Ampel-freie Abkürzung bzw. bei Stau in der Sophie-Charlotten-Straße als Umgehung in Richtung City-West benutzt. Diesen Durchgangsverkehr möchten wir aus dem Klausenerplatz-Kiez raushalten. Dies ist der wichtigste Grund für ein Verkehrskonzept, mit dem das erreicht werden kann. Einzelmaßnahmen hierzu können zum Beispiel Straßeneinfahrtsperren, Straßenunterbrechungen, Einfahrtverbote und Diagonalsperren sein.
Ein größerer Teil sowohl des jetzigen Durchgangsverkehrs als auch des Auto- und Zweiradverkehrs mit Ziel oder Ausgangspunkt im Kiez missachtet die Geschwindigkeitsbegrenzung. Im verkehrsberuhigten Nordkiez ist maximal Schrittgeschwindigkeit zulässig und der Südkiez ist eine Tempo-30-Zone. Um diese Gefährdung, vor allem von Kindern, alten Leuten und Menschen mit Behinderung zu verringern, ist ein Verkehrskonzept zur Geschwindigkeitsverringerung erforderlich. Einzelmaßnahmen hierzu können zum Beispiel Fahrbahnverschwenkungen sowie Fahrbahnschwellen- und kissen sein.
Das ordnungswidrige Parken von Autos verursacht eine starke Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit vor allem für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer, die die Straße überqueren wollen. Besonders problematisch ist das Zuparken von Straßenecken. Extrem war das (bis zur Installation der rot-weißen Poller) an der Kreuzung Horstweg/Wundtstraße und ist das an der Kreuzung Seeling-/Nehringstraße. Aber auch an anderen Ecken kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Das behindernde Parken an Ecken und anderen Stellen im verkehrsberuhigten Bereich kann auch dazu führen, dass Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz nicht durch die Straßen kommen. Mögliche Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sind zum Beispiel Gehwegvorstreckungen und Kontrollen.
Ein Verkehrskonzept mit den vorstehenden Zielen zur Verhinderung von Durchgangsverkehr, Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung und Vermeidung von verkehrsgefährdendem Parken ist für den Kiez auch wegen der Schulen und Kinderläden notwendig. Es trägt insgesamt zur Verkehrsberuhigung bei.
2. Verkehrskonzept
2.1. Schließung Knobelsdorffstraße
Die Knobelsdorffstraße zwischen Sophie-Charlotten-Straße und Schloßstraße ist für viele Stadtautobahnnutzende von und zur City-West eine praktische Alternative zum Kaiserdamm. Das gilt verstärkt zu Stauzeiten. Das Kiezbündnis tritt deshalb für eine Sperrung der Knobelsdorffstraße in beide Richtungen an der Sophie-Charlotten-Straße ein. Siehe hierzu einen Vortrag (PDF, 817 KB).
2.2. Vervollständigung der Verkehrsberuhigung
Die VerkehrsAG im Kiezbündnis Klausenserplatz e.V. schlägt seit mehr als 15 Jahren eine Verbesserung der Verkehrssituation im südlichen Kiez vor. Ausgangspunkt hierfür war das Ziel, die Verkehrssicherheit und die Aufenthaltsqualität im südlichen Kiez bis zum Kaiserdamm zu erhöhen. Dafür soll auch dieser Bereich als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen werden. Zur Ausweisung eines solchen Bereiches sind straßenbauliche Veränderungen notwendig, um den Charakter des Gebietes deutlich zu machen.
Erste von der VerkehrsAG geforderte Veränderungen wurden bereits durchgeführt. In der Danckelmannstraße wurde zwischen Horstweg und Kaiserdamm wechselseitiges Querparken eingeführt. Durch diese Maßnahme wird die Durchschnittsgeschwindigkeit von motorisierten Kraftfahrzeugen verringert und der Charakter als Wohnstraße verdeutlicht. Die Kreuzung Horstweg/Danckelmannstraße wurde – leider erst nach einem schweren Verkehrsunfall – umgebaut. Durch Vorziehen der Fußwegbereiche ist nun ein sichereres queren der Straße durch zu Fuß gehende möglich. Die Poller an allen vier Ecken verhindern deren Zuparken, was auch die Verkehrssicherheit für Auto- und Fahrradfahrende durch bessere Sicht an der Kreuzung erhöht.
Für die Verkehrsberuhigung schlägt die VerkehrsAG u.a. folgende weitere Maßnahmen vor:
- Die Umgestaltung der Kreuzung Horstweg/Wundtstraße zu einem Stadtplatz,
- die Verringerung des Fahrbahnquerschnitts im Horstweg und in der Wundtstraße durch Veränderungen der PKW-Parkplatzanordnungen,
- Fahrbahnkissen an geeigneten Stellen im Horstweg,
- Gehwegvorstreckungen im Horstweg etwa in der Mitte zwischen Sophie-Charlotten-Straße und Danckelmannstraße,
- Verbreiterung des Gehweges um ca. 1 m vor dem Oberstufenzentrum in der Danckelmannstraße,
- Aufpflasterung und Erzeugung einer Torsituation an den „Kiezeinfahrten“ Horstweg/Sophie-Charlotten-Straße und Danckelmannstraße/Kaiserdamm.
2.3 Diagonalsperren
Text ist noch in Bearbeitung.
2.4 Fahrbahnkissen/-schwellen
Eine wirksame Maßnahme zur Verlangsamung des Verkehrs sind Fahrbahnkissen oder –schwellen.
Im Rahmen der vom Bezirksamt mit der VerkehrsAG und weiteren Initiativen durchgeführten Verkehrswerkstatt (2012-2014) wurde zunächst die Installation von Fahrbahnschwellen in der Danckelmann- und der Christstraße als Pilotprojekt vereinbart. Die Haltbarkeit erwies sich als deutlich länger als vom Tiefbauamt erwartet und die Geräusche waren weniger störend als prophezeit. Anwohnende äußerten sich überwiegend positiv zum Geschwindigkeitsverringerungseffekt. Leider wurde der Wunsch der VerkehrsAG nach mehr Schwellen im Kiez bisher nicht erfüllt.
In der weiteren Verkehrswerkstatt-Diskussion zum Durchgangsverkehr in der Knobelsdorffstraße wurden vom damaligen Verkehrsstadtrat Schulte Fahrbahnkissen zugestanden, um die Straße für Autofahrende unattraktiver zu machen und den übrigen Verkehr zu verlangsamen. Die Maßnahme ist durchaus erfolgreich. Der frühere Reisebusverkehr von der Stadtautobahn zum Schloß wurde völlig und die von LKW weitgehend verdrängt. Taxis im Durchgangsverkehr wurden deutlich weniger. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des übrigen Autoverkehrs hat sich verringert. Autofahrende, die zwischen den Kissen und Verschwenkungen Gas geben, sind die Minderheit. Auch die Kissen sind als Erfolg zu werten und wir wünschen uns mehr davon im Kiez.
3. Neuer Stadtplatz Horstweg / Wundtstraße
Die Umgestaltung der Kreuzung Horstweg/Wundtstraße ist die zentrale Maßnahme für die Erweiterung der Verkehrsberuhigung bis zum Kaiserdamm. Damit eine wirksame Verkehrsberuhigung erreicht wird, müssten aus Sicht der VerkehrsAG die von Norden kommende Wundtstraße und der aus Westen kommende Horstweg als Sackgasse gestaltet werden. Dadurch würde der Durchgangsverkehr verhindert. Um großflächige Wendeanlagen zu vermeiden, sollten die Straßenabschnitte mit beweglichen, aber verschließbaren Pollern gesperrt werden. Ein Befahren der Straßenabschnitte wäre dann nur noch für Feuerwehr, Polizei, Müllabfuhr und Straßenreinigung möglich. Dadurch entsteht eine große Platzfläche, mit der die Aufenthaltsqualität deutlich erhöht wird.
Das Kiezbündnis unterstützt die Stadtplatz-Initiative in der Forderung sinnvolle Bereiche der Wundtstraße und des Horstweges in die Stadtplatzfläche einzubeziehen und auf dem Platz einen Brunnen einzurichten.
Verkehrssicherheit
Mit einem Platz kann, je nach seiner Gestaltung, der Durchgangsverkehr verringert werden. Im Falle einer Straßenunterbrechung würde er vollständig unterbunden. Dies hat nicht nur Vorteile für die unmittelbar am Platz, sondern auch für die in der betroffenen Straße weiter entfernt Anwohnenden. Es sorgt für eine Beschränkung von Schadstoffausstoß und Lärm.
Die Überquerung der Straßen durch Zufußgehende ist sicher möglich, ohne sich zwischen zwei Autostoßstangen durchquetschen zu müssen. Menschen mit Kinderwagen. Rollstuhl oder Rollator können sich nun den Weg aussuchen, den sie nehmen.
Aufenthaltsqualität
Der Platz bedeutet Flächengewinn für zu Fuß gehende, spielende Kinder und Ruhe suchende Anwohnende. Die Nord- und Ostseite des Platzes sind sonnenbeschienen. Dadurch ist eine höhere Aufenthaltsqualität gegeben und der Platz eignet sich als Treffpunkt für Anwohner und Anwohnerinnen ohne Konsumzwang. Der soziale Zusammenhalt zwischen den Nachbarn wird gefördert.
Klima
Die gegenwärtigen Klimaveränderungen sorgen für längere Hitzeperioden. Durch zusätzliche Bäume und Pflanzen, die auf dem Platz gepflanzt werden können, entstehen ein Verdunstungspotenzial und ein verbesserter Frischlufttransport vom Lietzenseepark in den Kiez. Ein Brunnen, wie er beispielsweise in Schöneberg an der Hauptstraße in Betrieb ist, ist nicht nur für Kinder eine Attraktion, sondern verbessert auch das Mikroklima.
Jetzt geht’s los
Der Umbau der Kreuzung Horstweg/Wundtstraße hat mit der Einrichtung eines Provisoriums (Poller, Holzelemente, Pflanzen) begonnen. Die Poller sind zwar nicht schön, haben aber bisher den Zweck erfüllt, die Verkehrsunsicherheit durch ordnungswidrig abgestellte Autos zu beseitigen. Weitere Maßnahmen sollen auf Grundlage des Verkehrskonzeptes im Jahr 2023 folgen. Bisher wurde nur die kleine Verbindungsstraße in der Dreiecksfläche gesperrt. Wie diese erweitert werden soll, wird zurzeit im Bezirksamt diskutiert. Absehbar ist, dass auch die Wundtstraße unterbrochen und der dadurch entstehende Raum in den Platz einbezogen wird.
Zur künftigen Gestaltung des Platzes sollen ab Januar 2023 drei Workshops stattfinden, an denen alle Anwohnenden mitwirken können.
4. Schulwegsicherheit
Am Morgen und Nachmittag jedes Schultages ist in der Nehringstraße zwischen Seeling- und Knobelsdorffstraße die gleiche chaotische Situation:
- Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto bis vor den Eingang der Schule („Eltern-Taxi“). Durch das hohe Verkehrsaufkommen und das vielfache Halten in zweiter Reihe kommt es dort zu gefährlichen Situationen und zu erhöhtem Schadstoffausstoß.
- Auf den Ecken der Kreuzung Nehringstraße/Seelingstraße halten oder parken oft Autos, die den Kindern die Sicht auf die Straße und den Autofahrenden die Sicht auf die Kinder versperren. Dadurch kommt es immer wieder zu bedrohlichen Situationen.
Es gibt viele Gründe warum es sinnvoll ist, dass Kinder zu ihrer Schule laufen bzw. mit dem Fahrrad fahren, statt mit dem Auto vor die Schultür gefahren zu werden. Regelmäßige Bewegung stärkt die Abwehrkräfte der Kinder, beugt Haltungsschäden und Übergewicht vor und macht durch den gemeinsamen Weg mit anderen Kindern außerdem viel Spaß. Durch die Bewegung kann sich auch die Konzentrationsfähigkeit erhöhen, was Lust und Erfolg beim Lernen steigert. Auch die Umgebung wird von den Kindern bewusster wahrgenommen und die Selbstständigkeit im Verkehr wird verbessert. Nicht zuletzt wird durch den Verzicht auf „Elterntaxis“ auch die Umwelt entlastet. Zum Beispiel wirken sich weniger Lärm und Schadstoffabgaben vor der Schule positiv auf die Gesundheit der Schulkinder, der Lehrenden und der Anwohnenden aus.
Sicher gibt es Ausnahmesituationen, für die das Auto die praktikabelste Lösung ist. Wer sich morgens vor Schulbeginn auf der Straße in der Nähe der Nehring-Grundschule aufhält sieht aber, dass es sich bei der großen Zahl der Elterntaxis nicht alles um Ausnahmen handeln kann. Das Anhalten in zweiter Reihe und Aussteigen der Kinder auf der Fahrbahn sorgt immer wieder für gefährliche Situationen und Behinderungen. Die zunehmende Größe der Autos, zum Beispiels SUVs, erhöht noch die Gefahr, da Kinder vor, neben oder hinter diesen Autos noch schlechter von anderen Verkehrsteilnehmenden gesehen werden können.
Das Kiezbündnis macht bereits seit vielen Jahren Vorschläge zur Problemlösung:
- Einrichtung von offiziellen Haltestellen für „Elterntaxis“ an den Ecken der Nehringstraße mit Knobelsdorff- und Seelingstraße,
- temporäre Sperrung der Nehringstraße zwischen Knobelsdorff- und Seelingstraße an Schultagen von 7:30 Uhr – 8:15 Uhr und 15:30 Uhr – 16:15 Uhr,
- absolutes Halteverbot in der Nehringstraße vor dem gesamten Gebäudekomplex (also einschl. Bibliothek und Stadteilzentrum) an Schultagen von 7:00 Uhr – 8:15 Uhr und 15:00 Uhr – 16:15 Uhr,
- nachdrücklich zur Verringerung der Fahrgeschwindigkeit sorgende Fahrbahnschwellen oder –kissen jeweils in Höhe der Gehwegvorstreckungen in der Nehringstraße,
- Aufhebung der Fahrbahn und dadurch Sperrung der Nehringstraße zwischen den Gehwegvorstreckungen.
Von den Vorschlägen hat das Bezirksamt bis jetzt nur die „Elterntaxi-Haltestellen“ umgesetzt.
Jedes Jahr findet ein Aktionstag „Zu Fuß zur Schule“ statt, der vom Deutschen Kinderhilfswerk e.V. und dem Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) initiiert wurde und vom BUND e.V. unterstützt wird. Im Klausenerplatz-Kiez wird der Aktionstag regelmäßig in der und rund um die Nehring-Grundschule durchgeführt. In den vergangenen Jahren haben, zunächst vom Kiezbündnis und zuletzt von der Gesamtelternvertretung sowie engagierten Lehrern der Nehring-Grundschule initiiert, Aktionen zum „Zu Fuß zur Schule“ Tag stattgefunden.
Fahrradinfrastruktur
Das Kiezbündnis setzt sich seit langer Zeit für eine Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrende ein. Zwei Aspekte waren in der letzten Zeit besonders bedeutsam:
1. Fahrradabstellplätze
Der Klausenerplatz-Kiez ist chronisch unterversorgt mit Fahrradabstellplätzen. Dies ist an den vielen „wild“ abgestellten Fahrrädern zu erkennen. Die VerkehrsAG hat im Jahr 2012 eine lange Liste von Orten an das Bezirksamt übergeben, an denen Fahrradbügel aufgestellt werden sollten. An einem Teil der Orte wurden vom Bezirksamt inzwischen Bügel aufgestellt. Dies ist aber nicht ausreichend. Insbesondere auf jetzigen Parkplätzen vor Straßenecken sollte das geschehen. Dadurch soll gleichzeitig für alle Verkehrsteilnehmenden der Einblick in die Kreuzungsbereiche verbessert und damit die Verkehrssicherheit erhöht werden. Ein Gutachten, in dem zusätzliche Fahrradbügel – auch direkt vor Kreuzungen – empfohlen werden, liegt dem Bezirksamt seit längerer Zeit vor.
Im Jahr 2015 entstand in der VerkehrsAG die Idee zum Aufstellen von Fahrradboxen, die es in anderen deutschen Städten bereits gab. Mitte 2017 wurde von uns dazu eine Befragung zum Bedarf auf der Website „nebenan.de“ durchgeführt. Es gab viele positive Kommentare, sodass wir einen Vorschlag für Fahrradboxen mit dem Umfrageergebnis an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf schickten. Dort wurde das von Stadtrat Schruoffeneger (Bündnis 90 / Die Grünen) aufgegriffen und durch das Bezirksamt eine eigene Internetbefragung durchgeführt. Auch die Bezirksamtsumfrage ergab positive Resonanz. Daraufhin wurden neun Boxen mit jeweils zwei oder drei Fahrradbügeln für insgesamt 50 Fahrradabstellplätze auf öffentlichem Gelände (teils Fahrbahn, teils Gehweg) aufgestellt.
Die Abstellmöglichkeiten in den Boxen waren bereits bei deren Einrichtung ausgebucht. Interesse an einem Stellplatz kann über Tel. 030 34092530 oder E-Mail angemeldet werden. Der Preis beträgt 9 € im Monat.
2. Fahrradrouten
Die Knobelsdorffstraße gehört seit längerer Zeit zum Radroutennetz in Berlin (siehe kleine weiße Schilder mit grüner Schrift). Das ist zu begrüßen, solange sich die Radfahrenden an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit halten.
Nach der ersten Fassung des neuen vom Senat entwickelten Radvorrangroutennetzes sollte die Knobelsdorffstraße aus dem verkehrsberuhigten Bereich herausgenommen und im Rahmen der Umsetzung des Verkehrskonzeptes in eine Fahrradstraße umgewandelt werden. Dies konnte (sicher auch aufgrund unseres nachdrücklichen Protests) verhindert werden. Allerdings ist im Senatsplan nun der Horstweg als Vorrangroute vorgesehen. Ob als Fahrradstraße, ist nicht bekannt. Auch diese Lösung lehnen wir ab. Die Gründe dafür sind:
- Auch für den Südkiez ist Verkehrsberuhigung geplant. Eine Fahrradstraße wäre hier, wie in der Knobelsdorffstraße ein Fremdkörper und die Verkehrssicherheit würde sich wegen der querenden Straßen verringern.
- Egal, ob im Kiez Horstweg oder Knobelsdorffstraße betroffen wären, die Radvorrangroute würde auf jeden Fall die Ein- bzw. Ausfahrten der Stadtautobahn (Anschlussstelle „Kaiserdamm“) queren. Dort kommt es bereits jetzt häufig zu gefährlichen Situationen für Radfahrende.
- Die Verkehrssicherheit an der Kreuzung Knobelsdorff-/Sophie-Charlotten-Straße ist für Radfahrende schlecht.
- Parallel zu Horstweg bzw. Knobelsdorffstraße plant der Senat auf dem Kaiserdamm einen Radschnellweg.
Die VerkehrsAG schlägt deshalb vor, auf eine Radvorrangroute im Bereich des Klausenerplatz-Kiezes ganz zu verzichten. Wenn überhaupt an einer Route durch die Platanenallee festgehalten wird, sollte sie an der Königin-Elisabeth-Straße zum Kaiserdamm abbiegen (bzw. umgekehrt).
Weitere Themen
1. Parken
Parkplätze sind im Klausenerplatz-Kiez trotz der vielen ordnungswidrig abgestellten Fahrzeuge knapp, obwohl nur eine Minderheit von Haushalten einen PKW besitzt. Die Be- und Entladung von Fahrzeugen sowie die Müllabfuhr werden durch das ordnungswidrige Parken massiv behindert, ganz abgesehen von der Feuerwehr im Einsatzfall.
Der Berliner Senat strebt entsprechend den Vorgaben des Mobilitätsgesetzes und zur Vermeidung von gerichtlichen Fahrverboten wegen zu hoher Schadstoffwerte in der Innenstadt, eine Parkraumbewirtschaftung innerhalb des gesamten S-Bahn-Ringes an. Das betrifft also auch den Klausenerplatz-Kiez. Wenn die Bewirtschaftung zu einer Bevorzugung von Anwohnerhaushalten rund um die Uhr führt und der Ladeverkehr geordneter ablaufen kann, hält auch das Kiezbündnis dies für sinnvoll. Mit dem Beginn der Parkraumbewirtschaftung ist frühestens 2023 zu rechnen.
2. Carsharing
Text ist in Bearbeitung.