Liebe Leserinnen, liebe Leser,
während wir das vorliegende Heft erstellt haben, befanden wir uns mitten im zweiten „Lockdown“. Gaststätten, Cafés und Kneipen waren geschlossen, der „große“ Weihnachtsmarkt vor dem Schloßund unser kleiner Markt vor dem Bröhan-Museum waren abgesagt. Immerhin konnten die Eltern ihre Kinder in die Kita bzw. Schule schicken, eine erneute Strapaze mit Homeoffice und Homeschooling war nicht erforderlich. Wir können nur hoffen, daß die beschlossenen Maßnahmen positive Wirkung haben werden.
Im südlichen Teil des Kiezes bis zum Kaiserdamm gab es in dieser Zeit heftige Diskussionen um einen Test, bei dem es um die Umwandlung der Kreuzung Wundtstraße/ Horstweg von einem seelenlosen Parkplatz zu einem Platz mit Aufenthaltsqualität ging. Diese Debatte ist auch das Hauptthema des neuen KiezBlatts. Sie wird uns wohl noch einige Zeit beschäftigen, Ende offen.
Weitere Beiträge befassen sich mit dem Porträt eines jungen Migranten, der seine ersten Erfahrungen mit gelebter Demokratie als Klassensprecher an der Nehringschule macht, mit früher bekannten Persönlichkeiten im Kiez oder mit dem Milieuschutz. Der Kunstsektor kommt mit je einer Kritik einer Ausstellung, einer Theatervorführung und eines Buches zu seinem Recht.
Leider gibt es dieses Mal wieder drei Nachrufe. Zum einen verstarb Gerald Kuptz, der vielen noch als Erzieher des Kinderladens „Schlottersteine“ in der Seelingstraße 3 oder später als „Alter Fritz“-Darsteller vor dem Schloß Charlottenburg bekannt war. Zum zweiten verstarb der Schauspieler Jörg Biester aus der Schloßstraße und mit einem Nachruf wird auch Otto Gauls gedacht, der allerdings nur noch wenigen Anwohnern als wichtiger Akteur in der Sanierungszeit bekannt war.
Ein Brief, der uns besonders bewegte, erreichte uns aus dem Seniorenwohnheim an der Schloßstraße. Darin bedankt sich eine Dame über die Hilfe, die sie nach einem Sturz auf der Straße durch zufällig anwesende Menschen erfuhr. Ein rührender Appell an die Nachbarschaftshilfe in ansonsten roher werdenden Zeiten!
Ganz in diesem Sinne wünschen wir allen Anwohnerinnen und Anwohnern unseres Kiezes schöne Feiertage und ein gesundes Neues Jahr.
Ihre KiezBlatt-Redaktion